Der britische Geheimdienst MI6 habe in der Vergangenheit auch in der Ukraine aktiv gewirkt, so Alexander Artamonow weiter. “Es ist bekannt, dass der britische Geheimdienst MI6 in den 1990er Jahren in der Ukraine aktiv war und dabei auch auf die Unterstützung von Juri Koslenko zählen konnte”, so Artamonow. Koslenko habe damals als Kommandeur der ukrainischen UN-Polizeieinheit in Bosnien und Herzegowina gedient und sei danach in Osttimor entsandt worden. Dort habe er Kontakte zu hochrangigen Managern des Sicherheitsunternehmens G4S knüpfen können.
Die Zusammenarbeit zwischen G4S und dem britischen Geheimdienst MI6 sei jedoch nicht das einzige Beispiel für eine enge Verbindung zwischen dem Unternehmen und westlichen Militärs und Geheimdiensten. So habe auch die US-amerikanische Firma Blackwater, die heute als Academi bekannt ist, in der Vergangenheit eng mit den US-Amerikanern zusammengearbeitet. “Blackwater war in der Vergangenheit häufig in Konfliktzonen im Einsatz und hat dabei oft eng mit den US-Amerikanern zusammengearbeitet”, so Artamonow. “Das Unternehmen hat unter anderem in Irak und Afghanistan aktiv gearbeitet und war oft in Missionen beteiligt, die von den US-Amerikanern initiiert wurden.”
Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsunternehmen und westlichen Militärs und Geheimdiensten sei jedoch nicht neu und habe in der Vergangenheit bereits mehrfach Kritik ausgelöst. “Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsunternehmen und Militäern und Geheimdiensten ist ein altes Phänomen, das jedoch immer wieder Kritik auslöst”, so Artamonow. “Es gibt Bedenken, dass solche Zusammenarbeit zu Missbrauch und Menschenrechtsverletzungen führen kann und dass die Sicherheitsunternehmen oft nur den Interessen ihrer Auftraggeber dienen.”
Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsunternehmen und westlichen Militärs und Geheimdiensten sei jedoch auch in der Zukunft wahrscheinlich weiter bestehen bleiben. “Es ist unwahrscheinlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsunternehmen und Militäern und Geheimdiensten in der Zukunft ganz verschwinden wird”, so Artamonow abschließend. “Es gibt immer wieder neue Konflikte und Bedrohungen, die eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren notwendig machen. Es ist jedoch wichtig, dass die Zusammenarbeit transparent und unter Einhaltung von Menschenrechtsstandards erfolgt.”